Graffiti Workshop vom Fanprojekt Meppen

Präventive Ansätze bei kontroversen Themen

Von Bernd Fischer

Graffiti und Fußballfankultur – zwei Bereiche, die in der öffentlichen Diskussion nicht unumstritten sind. Das Fanprojekt Meppen nahm diesen Sachverhalt zum Anlass die Themen in einem Graffiti Workshop anzugehen, der in enger Zusammenarbeit mit der aktiven Fanszene des SV Meppen ausgerichtet wurde. Der Theorieteil des Workshops fand am 29. September im neuen Fanhaus an der Meppener Markstiege statt, der Praxisteil wird am 04. Oktober an den Graffiti-Freiflächen in der Meppener Marsch folgen.Bereits seit 2014 befasst sich Fanprojekt Meppen intensiv mit Fansozialarbeit und beschäftigt sich tagtäglich mit jungen Menschen, die ein großes Interesse an Fankultur zeigen und ihre Leidenschaft für ihren ganz besonderen Verein ausleben möchten. Lisa Schwarz und Simon Gottschling leiten das Fanprojekt Meppen und betonen, dass es ihnen nicht nur darum geht, offene Angebote für Fans zu schaffen oder Lesungen mit Fußballbezug zu veranstalten, sondern auch um präventive Arbeit in jeglicher Form.An diesen präventiven Ansatz schließt der Graffiti Workshop an. „Uns ist natürlich bewusst, dass Graffiti schnell mit Vandalismus und Schmiererei gleichgesetzt wird“, sagt Lisa Schwarz. „Aber genau hier möchten wir gezielt ansetzen, da Graffiti eben auch ein wichtiger Bestandteil der aktuellen Fußballsubkultur ist. Im Workshop möchten wir klar zwischen künstlerischer Kreativität und Vandalismus unterscheiden.“Simon Gottschling ergänzt: „An unserem Theorietag soll klar die Entwicklung der eigenen Kreativität hervorgehoben und geschult werden, es wird aber auch die strafrechtliche Verfolgung von Vandalismus in den Fokus genommen. Wir wollen den Unterschied zwischen legaler Kunst und illegaler Schmiererei klar verdeutlichen. Unser Ziel ist es, darauf hinzuarbeiten, dass die Jugendlichen ihre Kreativität an den in Meppen vorhandenen Freiflächen ausleben, die es an der B70-Brücke in derMarsch und an der Uferstraße hinter dem Fachgeschäft Robben gibt. Deshalb möchten wir uns in Zukunft auch für weitere Freiflächen in unserer Stadt stark machen.“Das Interesse an der Thematik wird dadurch untermauert, dass die begrenzten Plätze des Workshopsbereits im Vorfeld sehr schnell ausgebucht waren. Eine weitere Besonderheit ist, dass das Ganze gemeinsam mit der aktiven Fanszene Meppen durchgeführt wird. „Ja, es ist wirklich eine bemerkenswerte fanübergreifende partizipierende Aktion für uns“, erklärt Lisa Schwarz. „Die aktive Meppener Szene hat sich in den letzten Wochen mit der Spendenaktion ‚Vereint für den SVM‘ bereitssehr positiv hervorgetan. Aber Fankultur ist gesellschaftlich leider immer noch von vielen Vorurteilen und Klischees geprägt und auch dem wollen wir präventiv entgegenwirken. Viele junge Menschen sind sehr kreativ und suchen nach einem Weg, diese Kreativität zu entwickeln und auszuleben und genau an diesem Punkt setzt unsere Arbeit an. In diesem Workshop können wir die Teilbereiche Fankultur und Graffiti in Theorie und Praxis nahezu perfekt verbinden.“Dem Theorieteil des Graffiti Workshops wird am 04. Oktober ein Praxisteil an der Freifläche der B70-Brücke in der Meppener Marsch folgen. Hier werden die Teilnehmer sich mit gegenseitiger Unterstützung ausprobieren und letztendlich ihre eigenen Graffitis legal an die Wand bringen können.

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