Stellungnahme zu den Geschehnissen im Vorfeld des Regionalliga Nord Spiels SV Meppen – VFB Oldenburg

Meppen, am 22.08.2014

Stellungnahme des Fanprojekts Meppen zu den Geschehnissen im Vorfeld des Regionalliga Nord Spiels SV Meppen VFB Oldenburg am Sonntag den 17.08.2014

Im Vorfeld des Spiels gegen den VFB Oldenburg erhielten 86 Fans des SV Meppen einen polizeilichen Platzverweis. Das Fanprojekt in Vertretung durch Jannis Wahmes war direkt vor Ort und gibt folgende Einschätzung bezüglich der Geschehnisse ab.

Auf ihrem Weg zum Stadion wurden die Fans in der Widukindstraße von der Beweissicherungs- und Festnahmeeinheit (BFE) der Polizei abgefangen und eingekesselt. Durch das plötzliche Auftauchen der BFE wurde kurzzeitig versucht einem Einkesseln aus dem Weg zu gehen und es kam zu einem Böllerwurf, der in der Nähe der anfahrenden Einsatzfahrzeuge explodierte. Das Fanprojekt möchte an dieser Stelle anmerken, dass das Zünden von Böllern in großen Teilen von den Fans abgelehnt wird.

Nachdem die Fans ohne Auseinandersetzungen mit den Einsatzkräften eingekesselt wurden, entschied die Polizei als Präventivmaßnahme jedem Fan einen Platzverweis zu erteilen. Es war für die 86 Fans des SV Meppen also nicht möglich, dass Spiel gegen den VFB Oldenburg im Stadion sehen zu können.

Da die Polizei vermutete, dass die Fans ein Aufeinandertreffen mit den Fans des VFB Oldenburg am Bahnhof suchten und sie in diesem Zusammenhang Auseinandersetzungen befürchteten, empfahl das Fanprojekt unter anderem die Meppener Fans auf einer von mehreren möglichen Routen am Bahnhof vorbei zum Stadion zu führen.

Leider wurden die für alle Seiten zielführenden Lösungsvorschläge des Fanprojekts nicht umgesetzt, da Fanprojektmitarbeiter Jannis Wahmes zunächst von der BFE daran gehindert wurde, mit den verantwortlichen zu sprechen und die Lösungsvorschläge anschließend keine Berücksichtigung fanden.

Die Einschätzung der Polizei, dass die betroffenen Fans ausgesprochen aggressiv handelten und mehrere Böller auf Polizisten geworfen wurden kann das Fanprojekt nicht teilen. Jannis Wahmes sagt: „Die Fans haben sich in dieser schwierigen Situation sehr besonnen verhalten und dem Platzverweis Folge geleistet. Auch, dass mehrere Böller geworfen wurden, kann ich nicht bestätigen.“

Von der Kollektivstrafe betroffen waren auch minderjährige Fans des SV Meppen. Als Leiter des Fanprojektes würde ich es bedauern, wenn unsere Meppener Jugendlichen Fußball innerlich nicht mehr mit Spaß und Freude am Sport verbinden, sondern mit Polizeieinsätzen und kollektiver Bestrafung für vermutete Bedrohungsszenarien, die in dieser Form schlussendlich nicht stattgefunden haben. Das Fanprojekt bietet sich gerne an, die Vorkommnisse mit allen Beteiligten aufzuarbeiten, um in Zukunft angemessener Wege des Umgangs mit solchen Situationen zu finden.

Fanprojekt Meppen

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